„Erst Spaß gehabt, dann nachgedacht“ – die etwas andere Art der Suchtprävention

Theater RequiSiT verbindet Improvisationstheater mit kompetenten und authentischen Gesprächen zum Thema Sucht und Abhängigkeit

Mit der Präventionsveranstaltung „Erst schlapp gelacht, dann nachgedacht“ trat das gemeinnützige Theater RequiSiT aus Hattersheim an den Beruflichen Schulen am Gradierwerk in Bad Nauheim auf. Die Veranstaltung fand an zwei Tagen statt. Insgesamt konnten elf Klassen mit und 250 Schülerinnen und Schülern die Veranstaltung besuchen. Finanziert wurden die beiden Tagen einmal über die Schule mit Geldern von „Löwenstark“ und über den Verein Jugendberatung und Jugendhilfe e.V. mit Geldern von „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“.
Diese Veranstaltung zur Suchtprävention ist ein Angebot zur Persönlichkeitsstärkung von Jugendlichen als Grundlage für ihre persönliche, schulische wie auch berufliche Entwicklung.

Das Konzept der Präventionsveranstaltung basiert auf einer Improvisationstheater-Show zu neutralen Themen und anschließenden Gesprächsrunden zum Themenkomplex Sucht.
Die Schauspieler sind alle ehemals suchtmittelabhängige Menschen, die seit Jahren clean leben und speziell für diese Präventionsarbeit qualifiziert sind.

Auf Zuruf der Schüler inszenieren die Schauspieler in der Improvisationstheater-Show mit viel Kreativität, Spontanität und Witz Geschichten auf der Bühne. Die Show soll u.a. den ersten Kontakt mit den Schülern herstellen und fungiert als Türöffner für die anschließenden Gesprächsrunden für Schüler und Lehrer.
In diesen werden Themen zu Sucht und Abhängigkeit aufgegriffen. Die Schüler haben hierbei die Möglichkeit, ganz unbefangen (ohne Anwesenheit der Lehrkräfte) – und ohne erhobenen Zeigefinger – in den Dialog mit den Schauspielern zu treten und offen und direkt ihre Fragen zu stellen.
Authentisch und hautnah berichten die Akteure von Ihren eigenen Erfahrungen mit Sucht und Abhängigkeit, kombiniert mit fundiertem Fachwissen.
Auch in der Lehrergesprächsrunde haben die Lehrkräfte die Möglichkeit, ihre Fragen zum Themenkomplex Sucht zu stellen und somit auch ihre eigene Rolle als „suchtpräventiv Handelnder“ zu überdenken.

Mit diesem Angebot möchte das Theater Jugendliche für das Thema Sucht sensibilisieren und ihnen ein besseres Verständnis davon vermitteln, was Sucht alles sein kann und wie sie entsteht, so dass sie ihren eigenen Konsum überdenken und die Risiken von Suchtmitteln besser einschätzen können.

Die Schüler erlebten die innovative Veranstaltung mit den ehemals suchtmittelabhängigen Schauspielern als sehr hilfreich.

Die vielen Gästebucheinträge von Schülern, Auszubildenden, Lehrern und Eltern auf der Webseite des gemeinnützigen Vereins bestätigen die Wirksamkeit dieser besonderen Präventionsarbeit und die positiven Reaktionen zeigen wichtig dieses Angebot ist.

Da die Schulen aufgrund des geringen Budgets für Suchtprävention die Kosten einer solchen Veranstaltung nur selten alleine tragen können und das Theater ohne Unterstützung der öffentlichen Hand auskommen muss, ist RequiSiT auf Unterstützer und Förderer angewiesen, denn nur so kann das Theater die ungemein wichtige sozialpolitische Arbeit aufrechterhalten und weiterentwickeln.

Theaterprojekt an den BSG

Auf der Bühne fürs Leben lernen

Bad Nauheim (pv). Theater spielen macht stark fürs Leben – so könnte man die Erfahrungen der Projektwoche an den Beruflichen Schulen am Gradierwerk Bad Nauheim (BSG) zusammenfassen. An dem Theaterworkshop nahmen kürzlich 40 Schülerinnen und Schüler der beiden 10. Klassen der Berufsfachschule mit dem Schwerpunkt Medizin und Krankenpflege teil.

Los ging es mit einer Vorstellung des Theaters RequiSiT aus Hattersheim, bei der die Darsteller improvisiert haben, also spontan die Szenen entwickeln und keinen festgelegten Text haben. „Dass Theater auch so funktionieren kann, hat die Jugendlichen ziemlich überrascht“, so Sozialpädagogin Vivien Musik, die die Woche über den Verein Jugendberatung und Jugendhilfe e.V. Frankfurt organisiert hatte.

Dann waren die Lernenden an der Reihe: In zwei Gruppen übten sie mit Theaterpädagogen und Darstellern von RequiSiT die Woche über verschiedene Techniken des Improvisationstheaters ein. Sie konnten neue Umgangsformen und Rollen ausprobieren und wurden so auf spielerische Art für ihr eigenes Verhalten sensibilisiert.

Miteinander Theater zu spielen verbessert die Kommunikation untereinander und die soziale Kompetenz, betont die Sozialpädagogin. „Auf einmal merken die Jugendlichen, dass man sich in einer Situation auch hätte anders verhalten können. Mancher kommt auf kreative Ideen, für die im traditionellen Unterricht zu wenig Raum ist.“

Höhepunkt war die Abschlussvorstellung vor rund 150 Zuschauern aus anderen Klassen sowie vor Eltern und Lehrkräften. „Da haben sich fast alle Schülerinnen und Schüler auf die Bühne getraut und sie haben das sehr gut hingekriegt“, freut sich Vivien Musik.

Ziele der Projektwoche waren der Abbau von Ängsten, die Förderung der Lernbereitschaft und eines positiven sozialen Umgangs, Sensibilisierung für das eigene Verhalten und das der anderen, Stärkung der Frustrationstoleranz sowie die Steigerung des Selbstwertgefühls. 

 

Kultur kostet Geld und damit Projekte wie dieses an Schulen durchgeführt werden können, unterstützt die Darmstädter Software AG das Hattersheimer Theater finanziell.

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